Nach meiner eigenen Schulzeit war für mich klar, dass ich etwas am Bildungssystem verändern will. Doch wo beginnen? Es gab in meinen Augen so vieles zu tun. Zunächst begann ich damit, während meines Studiums soziale Organisationen zu unterstützen, die sich für Bildungsgerechtigkeit einsetzen (z.B. RockYourLife gGmbH). Durch einen Zufall wurde ich dann auf Teach First Deutschland aufmerksam und war begeistert von ihrer Mission, durch den Einsatz von sog. “Fellows” Jugendliche an herausfordernden Schulen zu unterstützen.

Von da an ging alles recht schnell. Nach der Aufnahme in das Programm und meinem Einsatz an meiner Einsatzschule blieb ich dort. Mit 27 wurde ich dann Klassenlehrer an einer sog. “Schule im Brennpunkt” in Berlin (Quinoa-Schule Wedding).

In den darauffolgenden knapp 4 Jahren begleitete ich und meine Kollegin unsere Klasse bis zum Abschluss. Es war eine wilde Zeit. Kurz nach meinem Start begann Corona und damit ganz neue Herausforderungen.

Schon während meiner Zeit an der Schule habe ich mich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie ich und generell Lehrkräfte an solchen oder anderen herausfordernden Schulen mental gesund bleiben und trotzdem einen Unterschied für ihre SuS machen können.

Als meine Klasse die Schule schließlich mit einem Abschluss (Ja, alle haben einen geschafft, juhu!) die Schule verließ, war es auch für mich an der Zeit weiterzuziehen. Seit dem unterstütze ich Lehrkräfte an herausfordernden Schulen dabei, sich vor mentaler Erschöpfung zu schützen.

Für mich ist klar: Lehrkräfte sind die zentrale Ressource des Bildungssystems und die wichtigste Variabel bei Lernerfolg. Aus diesem Grund stellen gute Schulen nicht ihre SuS, sondern das Wohlbefinden ihrer Lehrkräfte in den Hauptfokus. Denn gesunde Lehrkräfte sind i.d.R. auch gute Lehrkräfte.